Konzentrationsprobleme

In der kindlichen Entwicklung wird die Informationsaufnahme von allen Sinnen über die der Augen am stärksten ausgeprägt. Immerhin verläuft über sie ab dem 7-8 Lebensjahr ca. 80% der Wahrnehmung. Je genauer wir also unsere Augen steuern können, desto einfacher fällt es uns, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen. Dabei ist unser visuelles System unter anderem auch in einen peripheren und einen zentralen Bereich unterteilt, die in permanenter Wechselwirkung stehen.
Der Zentrale Bereich (Parvo oder P-System) dient uns zur Identifikation, zum Beispiel von Worten oder Objekten, ist aber von einer ruhigen Bildlage im Auge abhängig. Hingegen nehmen wir mittels der Peripherie (Magno oder M-System) überwiegend Bewegung wahr, womit dieser Teil des visuellen Systems mögliche Gefahren frühzeitig erkennen und unsere Aufmerksamkeit darauf hin lenken soll.
Ist das M-System überwiegend aktiv und wird das P-System dabei eher unterdrückt, ist für den betroffen Menschen alles um ihn herum eine potentielle Gefahr, die erkannt werden muss. Alles was sich bewegt ist von Interesse, nur nicht das starre Objekt. Ständig muss die Umgebung gescannt werden. Im Klassenzimmer beispielsweise ist also jegliche Tätigkeit der Mitschüler interessant, nur nicht die Wörter im Buch oder an der Tafel. Zumeist setzen sich diese Kinder gern sehr dicht vor den Fernseher, um den gesamten Sichtbereich mit bunten, sich schnell bewegenden Objekten auszufüllen und dem unbewussten Drang nach Bewegung nachzukommen.
Ist es allerdings still im Klassenzimmer, ist die einzige Möglichkeit, um der eigenen Wahrnehmung sich bewegende Objekte zu bieten, sich selbst zu bewegen oder für Action zu sorgen. Damit werden die Betroffenen Kinder ungewollt zu Störenfrieden im Unterricht oder manchmal auch all zu schnell mit ADS oder ADHS abgestempelt.
In der visuellen Analyse finden sich in diesen Fällen sehr schlecht ausgeprägte Augenfolgebewegungen und -koordination. Durch ein Trainingsprogramm würde vor allem die Konzentrationsfähigkeit auf ruhige Objekte verbessert werden, was sich als Folge positiv auf die Lernfähigkeit und allgemeines Verhalten auswirkt.

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