Bei aller Nahtätigkeit und vor allem beim Umgang mit modernen Medien wie Notebook, Tablet und Smartphone sind alle Fähigkeiten der Augen gefordert und das in einem Maß, wie sie zumeist auf Dauer nicht belastbar sind.
Die umfangreicheren Funktionen unserer Mobiltelefone führen zu wesentlich geringeren Leseabständen. Fanden sich früher durchschnittliche Distanzen von 40-45cm, so nehmen wir schon geringere Entfernungen von 30-35cm ein. Dies führt nicht nur zu Nackensteifigkeit sondern auch zu einer Zunahme des Akkomodationsbedarfes (Krümmung der Linse zum Scharfstellen eines Objektes). Wird diese dauerhaft überstrapaziert kommt es zu einer krampfhaften Einstellung auf die Nähe, deren eine Folge zum Beispiel eine zunehmende Kurzsichtigkeit sein kann.
Auch bei der Nahtätigkeit allgemein ist eine gute Augenkoordination von Bedarf. Je effizienter das visuelle System agieren kann, desto mehr kann man sich auf die Aufgaben konzentrieren und ermüdungsfreier arbeiten.
Bildschirme, Neonröhren und LEDs senden sehr viel blaues Licht aus, das wir in solchen Anteilen überwiegend nachts anfinden und woran unser Schlaf-Wach-Rhythmus gekoppelt ist. Dadurch wird die Produktion von Melatonin (Schlafhormon) gesteigert, was zu schnellerem Ermüden führt. Ausreichend Tageslicht oder eine Brille mit speziellen Filtern können das kompensieren.
Ebenso ist Körperhaltung, Beleuchtung und der Aufbau des Arbeitsplatzes extrem wichtig.
Viele verschiedene Faktoren können Nahstress und asthenopische Beschwerden, wie Kopfschmerzen, Augenbrennen oder schneller Konzentrationsverlust, auslösen. Mittels einer umfangreichen Anamnese und einer visuellen Analyse wird der Status der Funktionen unserer Augen festgestellt und ein Trainingsprogramm, sowie eine Veränderung der Sehgewohnheiten erarbeitet. Ziel ist es, die Beschwerden zu abzubauen und das visuelle System dauerhaft zu stärken.